Verhaltenstherapie

Man kann den Ablauf einer Verhaltenstherapie grob in 3 Phasen aufteilen:

Innerhalb der Probatorik und ersten Therapiephase werden die Hintergründe des Problemverhaltens bzw. der Symtomatik analysiert und zu auslösenden und aufrechterhaltenden Faktoren in Beziehungen gesetzt. Das Verständnis für das eigene Problemverhalten (die Erkrankung) wird dabei verbessert und mögliche Wege der Bewältigung entworfen. Eine Verhaltenstherapie behält dabei eine gegenwarts- und zukunftsorientierte Perspektive. Das Problemverhalten, wie es sich im „Heute“ abspielt, wird genauer in den Blick genommen und Alternativen für die Zukunft entwickelt, die dann unter therapeutischer Begleitung eingeübt und gefestigt werden. Um eigene Verhaltensmuster zu verstehen, werden lebensgeschichtliche Aspekte, die eigene Biographie reflektiert. Dennoch bleibt der Bezug zu den gegenwärtigen, gemeinsam festgelegten Zielen stets erhalten.

In der Veränderungsphase geht es vor allem um die Einübung alternativer Verhaltensmuster zu den bisher Bekannten. Für den Klienten bedeutet dies die Bereitschaft, sich auf neue Situationen, Strategien und Gefühle einzulassen, da Veränderungsprozesse oft zunächst mit Unsicherheiten einhergehen. In dieser Phase werden Sie durch die regelmäßigen Therapiesitzungen engmaschig unterstützt, um erlebte Hürden zu erkennen und zu bewältigen. Der Betroffene ist hier immer wieder eingeladen, Verantwortung für die eigenen Veränderungsziele zu aktivieren und die besprochenen „Hausaufgaben“ umzusetzen, also auch Zeit zwischen den Therapiesitzungen für die gewünschte Veränderung zu investieren.

In der Ablösungsphase werden zumeist die Abstände zwischen den Therapieterminen erweitert. Die neu erworbenen Fertigkeiten werden vom Klienten mehr und mehr in Eigenregie im Alltag angewandt, der Klient ist selber zunehmend zum „Experten“ der Bewältigung seiner Probleme geworden. Um die gegangenen Schritte innerhalb des Therapieprozesses sowie die gemeinsame Zusammenarbeit zu würdigen, sollte nach Erarbeitung rückfallprophylaktischer Maßnahmen ein gemeinsames Abschlussgespräch geführt und die Behandlung beendet werden.